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Bericht

zum WORKSHOP

„Energiezukunft Westafrika.
Menschen. Kompetenzen. Technologien“

Mittwoch, 11. Oktober 2023 | 10 – 17 Uhr
HAW Hamburg | Gebäude BT 21 | Raum 202
Berliner Tor 21 | 20099 Hamburg

Sonne und Wind sind Schlüssel zur wirtschaftlichen Zukunft Westafrikas

Über 40 Teilnehmer:innen aus Hochschule und Energiewirtschaft tauschten sich am 11. Oktober 2023 im Rahmen des Workshops Energiezukunft Westafrika – Menschen. Kompetenzen. Technologien.“ einen Tag lang intensiv über Einsatz und Ausbau von regenerativen Energien in Westafrika aus.

Sonne und Wind sind die Säulen für eine klimaneutrale Energieversorgung. In Westafrika gibt es hat von beidem reichlich. Der Senegal hat sich anspruchsvolle Ziele gesetzt, um die CO2-Emissionen des Energiesektors zu senken. Bis 2030 sollen 40 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen.

Um das zu schaffen, braucht das Land Fachkräfte mit der richtigen Qualifikation. In dem Projekt COoperation To Focus on Renewable Energy Education (CO2FREE) entwickeln die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und die École Supérieur Polytechnique (ESP) in Dakar einen zukunftsorientierten Bachelor-Studiengang „Erneuerbare Energien“. Die Leitung haben Prof. Dr.-Ing. Anna K. Usbeck (HAW Hamburg), die das Projekt zu Beginn des Workshops vorstellte, und Prof. Lamine Thiaw (ESP). Mit dabei sind als Industriepartner SMA Solar Technology, Kassel und SATEC – Société Africaine de Téchnologies, Dakar.

Bereichernd für die Teilnehmer war der lebendige Austausch zwischen Unternehmen und Lehre. So berichtete Mark Kragh, Gründer und technischer Leiter der Off-Grid Europe GmbH (OGE) über die Herausforderungen beim Aufbau einer dezentralen solarbasierten Stromversorgung. Sein Unternehmen ist Teil des Projekts ASER300 im Senegal und elektrifiziert dort mehr als 200 Dörfer.

Boris Westphal, CEO Business Unit Renewables, Dornier Suntrace GmbH berichtete über den Einsatz erneuerbarer Energien in westafrikanischen Minen und darüber, wie diese helfen, die CO2-Emissionen aus dem sehr energieintensiven Betrieb deutlich zu senken. Er benannte auch eine bemerkenswerte Hürde bei der Zusammenarbeit: bei der deutschen Botschaft in Dakar ist es so gut wie unmöglich, auf offiziellen Weg Termine für die Beantragung eines Visums zu bekommen.

Romana Hartke, Senior Business Development Manager bei Mainstream Renewable Power über die weltweiten Aktivitäten ihres Arbeitgebers beim Ausbau Windenergie und Dr. Jens Eiko Birkholz, Head of Sales & Business Development SMA informierte über Wege, die Qualität dezentraler Solarstromerzeugung sicherzustellen.

Senegal und die anderen Länder Westafrikas könnten durch ihren Reichtum an Sonne und Wind riesige Energieüberschüsse produzieren. Sebastian Timmerberg, Professor für Umweltverfahrenstechnik an der Fakultät Life Science der HAW Hamburg, stellte technologische Ansätze vor, die dort gewonnene Energie in Form von grünem Wasserstoff nach Europa zu transportieren. Für die afrikanische Perspektive sorgte dabei Michelle I Olufesu, vom CODAHEA (Consortium for the Development and Advancement of Hydrogen Economy in Africa), die über Ansätze zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Westafrika berichtete.

Den Abschluss bildeten Arbeitsrunden im World-Café-Format. Hier diskutierten die Teilnehmer:innen die verschiedenen Aspekte des Ausbaus der regenerativen Energien in Westafrika und entwickelten Ansätze für Lösungen in den drei Dimensionen Menschen, Kompetenzen, und Technologien. Klares Fazit: Es gibt große Chancen, aber wir dürfen die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen, sondern müssen uns auf die Menschen und die Rahmenbedingungen vor Ort einstellen

Moderiert wurde der Workshop von Christoph Porschke. Angela Wittchenvon der Illu Front hielt die Inhalte in Form von Graphic Recording fest.

Dieses Projekt wird gefördert vom DAAD aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).